Der berühmteste Schelm des Spätmittelalters, Till Eulenspiegel, wird in Daniel Kehlmanns Roman vom 14. Jahrhundert in die Zeit des Dreißigjährigen Kriegs versetzt. Es ist eine Epoche der zerbrochenen Ordnung, in der sich die Menschen in ständiger Gefährdung befinden und Flucht und Vertreibung für viele zum Alltag gehören. Tyll, wie er bei Kehlmann heißt, tritt überall auf, sorgt für Unruhe, spricht Wahrheiten aus, jongliert, tanzt auf dem Seil, verschwindet dann oft ebenso schnell wieder. Auch Luise muss im zweiten Roman erleben, dass in Krisenzeiten die Welt aus den Fugen geraten kann. Die beiden letzten Romane spielen an ganz unterschiedlichen Orten dieser Welt und beschreiben die Folgen von Vertreibung und Flucht, wie Menschen mit Migrationshintergrund zwischen zwei Welten leben und sich klug arrangieren müssen. Sie stehen, wie Leyla und Behsad zwischen den Kulturen, gelten aber in beiden als „die Anderen“ und fühlen sich nie ganz zugehörig.
Terminübersicht im Einzelnen:
Nr. 1502-01 16.9. Daniel Kehlmann: „Tyll“
Nr. 1502-02 14.10. Ralf Rothmann: „Der Gott jenes Sommers“
Nr. 1502-03 11.11. Ronya Othmann : „Die Sommer“
Nr. 1502-04 9.12. Shida Bazyar: „Nachts ist es leise in Teheran“